Protoevangelium des Jakobus

Guido Reni, Der hl. Josef mit dem Christuskind, etwa 1635. Die ikonografische Darstellung Josefs als alter Mann ist auf das Protoevangelium des Jakobus zurückzuführen.

Das Protoevangelium des Jakobus (auch Protevangelium des Jakobus) ist eine frühchristliche Schrift, die vermutlich um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden ist. Der neuzeitliche Titel leitet sich vom griechischen πρῶτος (prōtos, „Erst-“ oder „Anfangs-“) her und kann mit „Vorevangelium“ übersetzt werden.

Das Protoevangelium des Jakobus schildert nicht das Leben Jesu Christi, sondern ist ein Marienleben. Es greift vor die Geburt Jesu zurück und erzählt ausführlich von der Herkunft Marias, der Mutter Jesu. Auf diese Weise kommt es dem Wunsch nach zusätzlichen Informationen über Maria – über die spärlichen Stellen in den vier kanonischen Evangelien hinaus – entgegen.[1]

Die Schrift war in der gesamten Kirche sehr populär, wurde aber nicht in den Kanon der biblischen Schriften aufgenommen.

  1. Jacques Hervieux: Was nicht im Evangelium steht … (= Der Christ in der Welt. Eine Enzyklopädie. VI. Reihe, Band 14). Aschaffenburg 1963, S. 11–13.

Developed by StudentB